22.06.2022
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Die Dame
08. November 2022. Durch das Gartentor gehe ich in den Garten, der direkt an den Schwabinger Bach grenzt. Ich schau mich um. Ich sehe aufgeschichtetes Holz – und einen Laubhaufen („super Bett“ , denke ich). Den Bach. Die dunkelgrünen Eiben. Es ist feucht. Ich setze mich ans Ufer, in die Ecke, vorne rechts. Da sind weiße Gartenmöbel aus Metall. Ich schau auf den Bach, laß mir Zeit. Es dämmert schon, November halt. Auf dem weißen, geschnörkelten Gartenstuhl sitzt eine Frau. Ganz grau ist sie, wie aus grauem Nebel. Auch sie schaut auf den Bach. Mir ist ein bißchen gruselig. Wenn sie da sitzt trau ich mich nicht, hier Draußen zu schlafen. …
Ich schließe die Augen und geh innerlich näher ran. Sie hat eine weiße Haut und dunkle aufgesteckte Haare. Und rot geschminkte Lippen. Sie sieht aus, wie die „Dame“, die am 22. Juni 2022 plötzlich auf dem Herd meiner Küche auftauchte, aus übergekochtem Kaffee, und die sich seitdem dort immer weiter verändert.
Ich nehme das Bild der „Dame“ hier ins Protokoll auf.